— 29 -
Centner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten yi0 Loth, die schwer-
sten 40 Centner wiegen.
An der Berliner Universität wirken über 100 Lehrer und jähr-
lich wohnen über 2000 Studenten den Vorlesungen bei. Die Bib-
liothek der Universität zählt mehr denn 600,000 Bände; und wer da
etwas Tüchtiges lernen will, dem fehlt es hier nicht an Gelegenheit.
23. Frankfurt an der Oder.
Leopold von Braunschweig.
Frankfurt an der Oder ist nächst Berlin und Potsdam in Hin-
sicht der Bevölkerung die größte Stadt Brandenburgs. Sie liegt in
einer angenehmen Gegend, worin Anhöhen, Wiesen, Getreidefelder, Wein-
berge und Obstgärten abwechseln und die Stadt umgeben. Auf der
Ostseite strömt die Oder vorbei, über welche hier eine 250™ lange,
hölzerne Brücke führt und die auf der rechten Oderseite gelegene Damm-
vorstadt mit der übrigen Stadt verbindet. Merkwürdig ist das dem
Herzog Leopold von Braunschweig errichtete Denkmal, an der
Stelle, wo er am 27. April 1785 in den Fluthen umkam, indem er
bet einer großen Oder-Überschwemmung einigen vom Wasser, eingeschlos-
senen Vorstädtern Hülfe zu bringen versuchte. Bei dieser Überschwem-
mung eilte er nämlich an das Ufer, bot anfangs den dastehenden Leuten
ansehnliche Belohnungen, wenn sie die Unglücklichen retten wollten. Um-
sonst, die Gefahr war zu groß; niemand wollte sein Leben wagen. „Nun,
so will ich hingehen!" rief er und sprang in einen Kahn, ohne sich durch
alles Bitten der Leute abhalten zu lassen. Anfangs ging es glücklich,
und schon glaubte man, die kühne That werde gelingen; unglücklicher
Weise aber blieb der Kahn an einem Weidenbaume hangen und schlug
um, und der menschenfreundliche Herzog ertrank in der tobenden Fluth.
Die Stadt Frankfurt errichtete ihm daher das erwähnte Denkmal; ein
schöneres Denkmal aber ist die zu seinem Gedächtniß gestiftete Fr et-
schule für mehr als 300 Kinder, die am Jahrestage seines Todes ge-
speist und zum Theil mit Büchern und Kleidungsstücken beschenkt werden.
Wie heissen die Regierungsbezirke der Provinz Brandenburg? — Wie ist
der Boden in der Provinz beschaffen? — Wie heisst der Hauptfluss der
Provinz? — Nenne seine Nebenflüsse! — Von welchem Flusse ist die Spree
ein Nebenfluss? — Gieb von allen Flüssen an, in welcher Richtung sie
Messenl Wie heisst die Hauptstadt der Provinz? — Wie viel Einwohner
hat Berlin? — Nennt andere bemerkenswerthe Städte! — Wie viel Provinzen
und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr nun? — Wie heissen sie? —
Zeichnet jetzt die Provinz Brandenburg auf die Tafel! —•
Beschreibet sie! —
2ä. Die Provinz Pommern.
Die Provinz Pommern ist nur schwach bevölkert, da sie auf 575
Quadratmeilen nur stark 1,431,000 Einwohner zählt. Sie wird in
die drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund ein-
getheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braunschweig Leopold Leopold_von_Braunschweig Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankfurt Berlin Potsdam Brandenburgs Frankfurt Berlin Pommern Stettin Stralsund
44
Lehrstand. Zu ihm gehören: die Lehrer in den Volks-,
Bürger- und Gelehrtenschulen oder den Gymnasien, in den
Gewerbeschulen und auf den Hochschulen oder den Universitäten.
In den Volksschulen werden die Kinder vom 6. bis zum 14. Jahre
unterrichtet und erhalten diejenige Bildung, die keinem Menschen fehlen
sollte, um ein nützliches Mitglied in der Familie, in der bürgerlichen
und kirchlichen Gemeinde und im Staate zu werden — eine Bil-
dung, welche für jede höhere die Grundlage enthält. In den
Bürger- oder Realschulen wird diese Bildung für solche gestei-
gert, welche sich den höheren Gewerben, der Kaufmannschaft oder dem
Handel u. s. w. widmen wollen. Die Gymnasien werden von
denjenigen jungen Leuten besucht, die einst Beamte, Richter, Ärzte,
Geistliche u. s. w. werden wollen. Nach ihrer Entlastung von
dem Gymnasium besuchen diese die Universität und bereiten sich
hier für ihren bestimmten Beruf vor; sie heißen dann Studenten,
und ihre Lehrer heißen Professoren. Außer den genannten Unter-
richtsanstalten giebt es noch Seminarien für Geistliche und
Lehrer. Auch die Geistlichen gehören zum Lehrstande, denn sie
unterrichten nicht allein die Jugend in der Religion, sondern verkündigen
von der Kanzel herab, am Krankenbette u. s. w. auch den Erwachsenen
Gottes Wort, und spenden ihnen die Heilsmittel der Kirche. In Schule
und Kirche ist also der Lehrstand unablässig thätig, die Mitglieder des
Staates das Wahre vom Falschen — das Rechte vom Unrechten —
das Gute vom Bösen unterscheiden zu lehren: sie zu unterweisen in
ihren Pflichten gegen sich selbst, gegen ihren Nächsten und gegen
Gott, kurz sie durch Unterricht und Erziehung geistig tüchtig zu
machen, in ihrem Lebensberufe das erkannte Gute überall zu thun
und das Böse überall zu meiden. Dem preußischen Staate gebührt
der Ruhm, seit einer Reihe von Jahren durch Gründung muer Unter-
richtsanstalten, namentlich der Lehrer-Seminarien und durch die
Vermehrung der Volksschulen, so wie durch Einführung eines re-
gelmäßigen Schulbesuchs aller Kinder sehr viel gethan und edle,
menschenwürdige Bildung unter seinen Bewohnern verbreitet zu haben.
Aber trotz Kirche und Schule giebt es leider viele Menschen, die
nicht thun, was recht und gut ist, die gegen die Gesetze han-
deln, und Vergehen und Verbrechen verüben. Solche zu strafen
und unschädlich zu machen, und die guten Bürger in ihrem Leben,
ihrem Eigenthum und ihrer Ehre zu schützen, ist die Sache und die
Pflicht der Obrigkeit. — Ihre Mitglieder heißen im Allgemeinen
Beamte (Staatsbeamte), und diese sind wieder theils poli-
zeiliche, theils richterliche, theils verwaltende. Die Verwal-
tungsbeamten sind die Vorsteher des Staates, der Provinzen,
der Regierungsbezirke, der Kreise, der Gemeinden; sie haben die
bestehenden Gesetze zur Ausführung zu bringen, und über deren Beobach-
tung zu wachen. Die Polizeibeamten haben die Vergehen gegen
das Gesetz anzuzeigen, die Verbrecher zu verhaften und den Gerichten
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
245
Sohn, beginnt der Vater, dieses Zeichen
Darf an Sinn und Würde keinem weichen!
Denn vernimm: Vor mehr als dreißig Jahren
War das Vaterland in Schmach und Drang;
Aber schnell entstanden Heldenschaaren,
Als des Königs Losungswort erklang:
Unsers Feindes Übermuth zu dämpfen,
Für den Thron, sürs Vaterland zu kämpfen.
Gott ist stark! Er gab uns das Geleite,
Gab uns gnadenvoll des Sieges Glück;
Nach der Trauersrist, nach schwerem Streite
Kehrte Fried' und Segen uns zurück;
Und der König reichte dies den Siegern:
„Friedrich Wilhelm Preußens tapfern Kriegern/
Christenmuth hat uns der Noth entrungen;
Darum hebt sich dieses Kreuz hervor,
Von dem Eichenlaube schön umschlungen;
Ruhm und Freude strahlen rings empor.
Doch der König, Vorbild seinem Heere,
Spricht: „Gott war mit uns, ihm sei die Ehre."
Mancher starb sürs gute Recht; das deutet
Dieses: „Aus erobertem Geschütz!"
Stürmend haben Preußen es erbeutet
Unter Kugeln und Kanonenblitz.
Auch die Zeit, wo wir den Feind vertrieben,
Ist zum Angedenken ausgeschrieben.
Selbst den König schmückt dies Ehrenzeichen.
Heil dem gütigen, dem edlen Herrn!
Nimmer wird der Preuße von ihm weichen,
Für ihn lebt er, für ihn stirbt er gern.
Segen ihm und Ehre seinem Namen!
Millionen rufen freudig: „Amen!" (W. Bobrick.)
Dem vielgeprüften Könige Friedrich Wilhelm Iii. war es heschieden,
noch viele Jahre des Friedens zu erleben. Während derselben liess er es sich
wieder ganz besonders angelegen sein, die Wunden, die der Krieg dem Lande
geschlagen hatte, zu heilen und die Wohlfahrt seines Yolkes zu fördern, indem
er für Kirche und Schule sorgte, Kunst und Wissenschaft hob und Handel
und Wandel zu beleben suchte. Durch den von ihm ins Leben gerufenen
deutschen Zollverein verlieh er dem Handel einen neuen Aufschwung.
Auf die weitere Ausbildung des Heeres, wie er es in den Jahren der
Drangsal geschaffen hatte, verwendete er grosse Sorgfalt — und durch die
Gründung vieler neuer Unterrichts-Anstalten, namentlich der L ehrer-
Seminare, sowie besonders durch die Königliche Verordnung vom Jahre
1825, nach welcher „jedes Kind verpflichtet ist, so lange die
Schule zu besuchen, bis es die einem vernünftigen Menschen
seines Standes nothwendigen Kenntnisse besitzt“, hat ersieh
um die Bildung seines Yolkes unsterbliche Verdienste erworben. Unter
seiner Regierung hat Preussen den Lus erlangt, das „Land der Schulen
und Kasernen“ zu sein. —
Am T. Juni 1840 endete ein sanfter Tod das Leben des Königs, nachdem
er 43 Jahre regiert hatte. Seine Begräbnissstätte ist in dem Mauso-
leum zu Charlottenburg, neben dem Grabe der Königin Louise.—
Ihm folgte in der Legierung sein ältester Sohn:
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Airts Meatienvuch.
Stoffe für den Unterricht in den Realien
in schulgemäßer Form.
Herausgegeben von
K. Wowcrck, K. Sieben,
(Geographie.) (Geschichte.)
Z. K. fernst und I. tptexnroeixex.
(Naturbeschreibung und Naturlehre.)
Größere Gesamt-Ausgabe (B).
Für Zimultan-Zchuien.
Verlag von Ferdinand Hirt in Sreslau,
Königlicher Universitäts- und Verlags-Buchhandlung.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Personennamen: I._Airts_Meatienvuch K._Wowcrck Ferdinand_Hirt Ferdinand
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
34 Das Erzgebirge. — Das Kgr. Sachsen. — Das Grßhzgt. Sachsen-Weimar-E. §§ 46-48.
Limburg. An der Spitze eines Bistums steht ein Bischof oder Erzbischost unter ihm das
Domkapitel, dessen Mitglieder Domherren heißen. Unter dem Domkapitel stehen die De-
kane, deren Sprengel ebenso wie die der Superintendenten mit den landrätlichen Kreisen nicht
immer zusammenfallen. Unter den Dekanen stehen die Pfarrer, und als deren Gehilfen
die Kapläne. Die Bischöfe sind dem Papste bez. dem Kardinalskollegium unterstellt.
*§ 46. a. Z)as Erzgebirge fällt nach Böhmen zu steil, nach Sachsen
hin allmählich ab. Der höchste Berg desselben ist der Keilberg (1200 m h.).
Das Gebirge ist bewaldet; aber sein Reichtum an Erzen (daher sein Name!)
ist fast erschöpft; sehr wichtig ist dagegen die Ausbeute an Steinkohlen.
In den höchsten Teilen ist das Klima rauh; da gedeiht auf weiten Strecken
nur die Kartoffel und der Hafer. Trotzdem ist auch diese Gegend sehr-
stark bevölkert. Die Bewohner sind arm, aber genügsam und gewerbfleißig.
Sie klöppeln Spitzen, flechten Strohsachen, spinnen, machen Uhren, Musik-
Instrumente, Spielsachen u. a. — Am S.-Fuße berühmte Heilquellen, z. B.
in Marienbad, Karlsbad, Teplitz.
b. An das Erzgebirge schließt sich im O. das Etösandsteingebirge,
auch Sächsische Schweiz genannt. In anmutigem Wechsel sieht man hier
liebliche Täler, schauerliche Schluchten mit senkrechten Felswänden, frei
hervortretende Pfeiler und freundliche Höhen aufeinander folgen. Den
Hauptschmuck bildet die Elbe, die sich in einem engen Tale durch das
Gebirge hindurch windet (s. § 25).
§47. Jas Königreich Sachsen (15000 qkm, 4 200000 E.; halb
so groß wie Pommern). Gib Lage, Bodengestaltung und Bewässerung
nach der Karte an! Es hat die dichteste Bevölkerung in Deutschland. In
der Ebene ist der Ackerbau ergiebig. Um Meißen wird Weinbau betrieben.
Bergbau, Fabriktätigkeit und Handel sind sehr bedeutend. Die Bewohner
sind deutsch, in der Oberlausitz wohnen Wenden. Die Fürstenfamilie ist
katholisch, die Bevölkerung aber evangelisch.
Dresden, 400 000 E., Hptst. zu beiden Seiten der Elbe, reich an prächtigen Kunst-
und Bauwerken. Königstein, Felsenfestung. Leipzig, mit Vororten 455000 E., in
einer weiten Ebene, in der viele Schlachten stattgefunden haben; berühmte Handelsstadt,
Mittelpunkt des deutschen Buchhandels; stark besuchte Universität; Sitz des Reichsgerichts.
Meißen, Porzellan. Freiberg, Bergakadeniie. Annaberg, Hauptsitz der Spitzen-
klöppelei. Chemnitz skemnitzs, 205000 E., die erste Fabrikstadt des Landes. Auch
Zwickau und Plauen durch Fabriktätigkeit bedeutend. Bautzena.d. Spree; Schlacht 1813.
Zittau, Hauptsitz der Linnen- und Schafwoll-Jndustrie. — Aus der Geschichte bekannt
sind noch: Pirna <1756; am Elb-Ufer große Sandsteinbrüche), Kesselsdorf <1745), Breiten-
feld (1631), Hubertusburg (1763), Hochkirch (1758).
§ 48. a. Das Hrohherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach besteht aus 3 größern
und vielen kleinern Stücken. Weimar, an der Ilm, Hptst.; Doppelstandbild Goethes und
Schillers; auch Herder und Wieland sind Denkmäler gesetzt. Jena, a. d. Saale, Univers.,
Schlacht 1806. Bei Eisenach die Wartburg, ein altes Schloß mit hohen Mauern und
Türmen auf einem Berge.
t>. Aas Kerzogtum Sachsen - tzoönrg - chotha. In dem größern Teile, der nördl.
vom Thüringer Walde liegt, ist Gotha die Hptst.; es ist die reichste und schönste Stadt
Thüringens. Im kleinern Teile, südl. vom Thüringer Walde, liegt die Residenz Coburg.
6. Das Kerzogtum Meiningen zieht sich in einem Bogen südl. vom Thüringer
Walde hin. Meiningen, Hptst. Hildburg hau sen. Saalfeld, Schlacht 1806.
Sonneberg, Spiel- und Holzwaren-Jndustrie.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
54
§ 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert.
4. Friedrichs Regierung war oft verschwenderisch, da er wie die meisten Fürsten seiner Zeit dem verderblichen Vorbilde Ludwigs Xiv. folgte. Aber er förderte auch die Wissenschaft und die Kunst. In Halle gründete er eine Universität und begünstigte August Hermann Francse, den Gründer des Waisenhauses daselbst, in seinen Bestrebungen. Nach Berlin rief er den großen Gelehrten Leibniz, den ersten Leiter der neugegründeten Akademie der Künste, der sich der Freundschaft der anmutigen und geistreichen Königin Sophie Charlotte erfreute. Der König ließ in Berlin das Königliche Schloß und das Zeughaus erbauen und das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten errichten.
§ 28. Volksleben im 17. und 18. Jahrhundert.
1. Das deutsche Volksleben hatte sich im Mittelalter kräftig entwickelt. Wohlstand und eine gewisse Behäbigkeit waren auch im einfachen Bürgerhause zu finden. Das Reformationszeitalter hatte auch auf das geistige Leben des Volkes anregend gewirkt. Man war in jener Zeit zu der Erkenntnis gekommen, daß auch dem gemeinen Manne ein gewisser Grad von Bildung notwendig sei; darum hatten Fürsten und Städte begonnen, hohe und namentlich auch niedere Schulen zu gründen. Aber durch die unseligen Religionsstreitigkeiten war gegen das Ende des 16. Jahrhunderts ein Stillstand eingetreten.
2. Der furchtbare Dreißigjährige Krieg zerstörte nicht allein die Wohlhabenheit des deutschen Volks, sondern raubte demselben auch viele schöne Tugenden. Kirchen und Schulen waren zerstört oder standen verödet, und das Volk, wie seine Gelehrten und der Adel begannen die Franzosen in Sitte, Sprache und Tracht nachzuäffen. An den deutschen Fürstenhöfen galt der üppige Hofhalt Ludwigs Xiv. als Vorbild. Prachtbauten und Gartenanlagen wurden in französischem Geschmack ausgeführt, und eine Festlichkeit jagte die andere. Die Steuern wuchsen zu kaum erschwingbarer Höhe, und doch hatte das Land keinen Vorteil von den vermehrten Einnahmen. Die Unterhaltungssprache war die französische, und geldgierige, leichtsinnige Franzosen waren die Vertrauten der Fürsten. In dem allen machten die meisten der Hohenzollernfürsten eine rühmliche Ausnahme. Der Große Kurfürst war ein echt deutscher Mann und Friedrich Wilhelm I. geradezu ein Feind alles französischen Wesens.
3. Der deutsche Adel war durch den Dreißigjährigen Krieg verarmt. Mit der Wohlhabenheit schwand bei vielen Adligen der alt-ritterliche, heldenhafte Sinn. Nicht mehr im ernsten Waffendienste wuchs der Junker heran, sondern er zog nach Paris, um dort französische Sprache und Sitten zu lernen. Heimgekehrt zeigte er ganz offen seine Verachtung der guten Sitten aus der Väter Zeit und führte ein leichtsinniges, oft lasterhaftes Leben, wie er es am französischen Hofe gesehen hatte. Vielfach trieb ihn seine verhältnismäßige Armut und die Sucht nach Titeln und Orden an den Hof des einheimischen Fürsten, wo er ja im kleinen das fand, was er in Frankreich kennen gelernt hatte: Hoffeste im französischen Stile, steife Um-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Ludwigs August Hermann_Francse Leibniz Sophie_Charlotte Ludwigs Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Ludwigs_Xiv Paris Frankreich
I
Geschichte.
83
der Führung des Fürsten Leopold von Unhalt-Dessau erwarben sich preußische Truppen
im Kampfe gegen Frankreich hohen Ruhm.
3. Pflege von Kunjt und Wissenschaft, wie sein Vorbild Ludwig Xiv.
förderte auch Friedrich I. Kunst und Wissenschaft. In Berlin wurde die Straße
„Unter den Linden" und
ein neuer Stadtteil, das
Friedrichsviertel, ange-
legt. Unter der Leitung
des Baumeisters und
Bildhauers Schlüter ent-
standen das gewaltige
Königliche Schloß und
das Zeughaus. Huf der
Brücke, die am Schlosse
über die Spree führt, er-
hob sich das von Schlüter
entworfene und in Erz
gegossene, herrliche Denk-
mal des Großen Kur-
fürsten. Seiner Gemahlin
Sophie Charlotte erbaute
der König das Schloß
Tharlottenburg und um- Vas Berliner Schloß.
gab es mit einem schönen
parke. Er begründete auch in Berlin die Ukademie der Wissenschaften, in der sich
die gelehrtesten Männer seines Landes zu gemeinsamer Urbeit vereinigten. In halle
wurde eine neue Universität errichtet, an der
berühmte Lehrer wirkten, z. B. der fromme
Uugust Hermann Francke, der Schöpfer
des großen Waisenhauses.
4. Sophie Charlotte. Die Gemahlin
Friedrichs I, die geistvolle Sophie Tharlotte
von Hannover, liebte das geräuschvolle hof-
leben mit den häufigen Festlichkeiten nicht und
zog sich nach ihrem stillen Schlosse Tharlotten-
burg zurück. Dort sammelte sie einen Kreis
von gelehrten Männern um sich, mit denen sie
sich über die schwierigsten Fragen der Wissen-
schaft unterhielt.
5. Letzte Regierungrzeit. In den
letzten Jahren der Regierung Friedrichs I. wurde
Ostpreußen von einer furchtbaren Pest heim-
gesucht. Sie raffte 200 000 Menschen, den
dritten Teil der Bevölkerung, hinweg. Die langen
Kriege, zu denen der König seine Truppen ent-
sandt hatte, und die verschwenderische Hof- Sophie Charlotte.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Unhalt-Dessau Leopold Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_I. Schlüter Sophie_Charlotte Hermann_Francke Sophie_Charlotte Friedrichs Friedrichs Sophie_Tharlotte Friedrichs_I. Sophie_Charlotte
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Berlin Schloß
Tharlottenburg Berlin Hannover Friedrichs
12
Erdkunde.
Ii
Eine Hauptstraße in Berlin.
befindet sich das Brandenburger Tor mit dem Standbild der Ziegesgöttin in einem mit vier
Bossen bespannten Wagen. Gehen wir durch das Tor, so gelangen wir in einen großen
park, den Tiergarten. Pier durchschreiten wir die Siegesallee, an deren Zeiten die 32 Denk-
mäler der brandenburgisch-preußischen Fürsten errichtet sind. Zie endet in dem Bönigsplatze,
dem schönsten Platze Berlins. In seiner Mitte erhebt sich die hohe Ziegessäule mit der Bo-
russia, dem Zinnbilde Preußens. Nn der Gstseite des Platzes ist das Neichstagsgebäude
erbaut worden, vor dem das Vismarckdenkmal seinen Platz gefunden hat.
Berlin ist ferner die bedeutendste deutsche Industriestadt. Besonders Wäsche-
und Modegegenstände (fertige Bleider), Sammet, Plüsch und Teppiche, Wachstuch, Linoleum,
Maschinen und elektrische Anlagen, Buchbinder-, Gold-, Silber-, Bronze-, Bupfer-, Nickel- und
Neusilberwaren werden dort hergestellt.
Die Folge dieser regen Gewerbtätigkeit ist ein lebhafter Pandel. Gefördert wurde
er durch die günstige Lage der Ztadt zwischen Meer und Mittelgebirge, zwischen Oder und
Elbe, sowie zwischen Weichsel und Weser. Ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz, das auch die Stadt
selbst durchzieht (Berlin hat Bahnen auf, unter und über der Erde), stellt die Verbindung mit
allen Gegenden unsres Vaterlandes und mit den Nachbarländern her. Die bereits genannten Banäle
(sie verbinden Berlin mitpamburg undstettin, mit Magdeburg und Breslau) begünstigten ebenfalls
den Nusschwung des Pandels. Berlin wird alljährlich von etwa 40000 Frachtschiffen aufgesucht.
Berlin ist endlich auch pauptsitz der deutschen Wissenschaft. Wie die Universität,
die von etwa 10000 Studierenden besucht wird, erfreuen sich die Nkademien der Wissenschaften
und der Bünste, die Technische pochschule (im Nachbarorte Tharlottenburg), die Landwirt-
schaftliche pochschule, die Bergakademie, die zahlreichen Bibliotheken und Sammlungen des
höchsten Nnsehens.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlins Berlin Berlin Berlin Magdeburg Breslau Berlin Berlin Tharlottenburg
22
Erdkunde.
Ii
Elbsandsteingebirge mit Elbtal.
Die Uusläufer des Lausitzer Berglandes und des Llbsandsteingebirges schließen
einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. In seiner Mitte liegt
Dresden (514). Da die Elbe die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Deutschland
und Böhmen ist (täglich gehen etwa 50 schiffe über die Grenze!), und da man ihr Tal
auch zur Unlage von Eisenbahnen benutzt hat, ist Dresden eine große Handelsstadt
geworden. Die Lteinkohlen, die man unweit der Stadt fördert, begünstigten aber auch
ein Aufblühen der Industrie (Zigaretten-, Zchokoladen- und Maschinenfabriken), hierzu
kommt, daß Dresden die Hauptstadt des Königreiches Lachsen ist, für deren Verschönerung
die sächsischen Fürsten unablässig gesorgt haben. Sie errichteten prächtige Bauwerke und
legten wertvolle Kunstsammlungen an. Dadurch wurde Dresden eine der schönsten deutschen
Städte und eine Pflegestätte deutscher Kunst (Kunstakademie, Konservatorium für Musik,
Technische Hochschule). Landhäuser, Lchlösser, Weinberge und freundliche Dörfer schmücken
die Umgebung der Ltadt. — Elbabwärts liegt die alte Stadt Meißen (32), deren
porzellanwaren weltberühmt sind.
3. Dar Erzgebirge, über dessen Kücken die sächsisch-böhmische Grenze verläuft,
erreicht im Fichtel- und im Keilberg höhen von mehr als 1200 m. Nach Lüden
fällt es steil zum Tgertale (5. 50) ab,- nach Norden aber senkt es sich allmählich zu
einem Berglande, in das seine beiden Hauptflüsse, die Freiberger- und die Zwickauer
Mulde, tief einschneiden.
Das Erzgebirge (Name!) und fein nördliches Vorland waren in früheren Zeisen
reich an Erzen. („Silber hegen seine Berge". Freiberg,' 31.) Die Bewohner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Freiberg
Extrahierte Ortsnamen: Dresden Deutschland Dresden Dresden Dresden Fichtel- Keilberg
112
Geschichte.
I
von provinzialständen kam. Vereine von Turnern und Studenten, sowie Versammlungen
wurden verboten und die Zeitungen unter strenge Aussicht gestellt. Männer, die den
wünschen des Volkes Ausdruck zu geben wagten, wurden verfolgt und in die Gefängnisse
geworfen,- selbst Arndt, Iahn u. a., die sich um Deutschlands Befreiung verdient gemacht
hatten, blieben nicht verschont.
14. Friedrich Wilhelms Iii. Sorge für sein Land, a) Verwaltung. Nach
den Befreiungskämpfen waren in Preußen große Aufgaben zu lösen. Schulden, die
durch den Krieg entstanden waren, mußten gedeckt, die neuen Sandesteile in den Staat
eingegliedert werden. Der König ließ die Verwaltung in sparsamster weise führen und
setzte die Ausgaben für den Hof auf eine bestimmte Iahressumme fest. Das Sand
wurde in acht Provinzen (Preußen, Pommern, Brandenburg, Sachsen, Posen, Schlesien,
Westfalen und Kheinland) geteilt, an deren Spitze je ein Oberpräsident stand. Jede
Provinz zerfiel wieder in Regierungsbezirke, die von Präsidenten verwaltet wurden,
und in Kreise unter Sandräten. Vertreter des Grundbesitzes und der Städte bildeten
den Provinziallandtag, der die Angelegenheiten der Provinz beriet.
b) Das Heerwesen. In jeder Provinz wurde ein Armeekorps aufgestellt, das
ein kommandierender General befehligte. Als neuntes Armeekorps trat die Garde in Berlin
und Potsdam hinzu, die aus allen Provinzen ihre Soldaten erhielt. Die allgemeine
Wehrpflicht wurde durchgeführt und an der Einrichtung der Landwehr festgehalten.
Jeder Preuße mußte drei Jahre bei der Truppe, zwei Jahre in der Reserve und je
sieben Jahre in der Landwehr ersten und zweiten Aufgebots dienen. Die Heerführer der
Befreiungskriege hatte der König durch Standeserhöhungen belohnt. Bülow, Tauentzien,
pork, Kleist und Gneifenau wurden in den Grafenstand erhoben,- Blücher war zum
„Fürsten von Wahlstatt" ernannt worden.
o) Schule und Kirche. Damit zur Durchführung der allgemeinen Schulpflicht
eine hinreichende Anzahl geeigneter Lehrer angestellt werden konnte, ließ Friedrich
Wilhelm Iii. neue Seminare einrichten. — Die Universität Wittenberg wurde nach
Halle verlegt und im Westen des Landes die Universität Bonn gegründet. — Als im
Jahre 1817 die dritte Jahrhundertfeier der Reformation begangen wurde, vereinigten
sich die lutherische und die reformierte Kirche auf Veranlassung des Königs unter einer
gemeinsamen Oberbehörde. Die Gemeinden, die sich dieser „Union" (Vereinigung) an-
schlössen, nannten sich „evangelisch".
ä) Landwirtschaft. Seit der Befreiung der Bauern entwickelte sich in der Land-
wirtschaft ein reges Streben. Die Gemeindeländereien wurden unter die zur Benutzung
Berechtigten verteilt und die Ücker so zusammengelegt, daß jeder Bauer bequem und
ohne durch den Nachbar behindert zu werden, sein Land bewirtschaften konnte. Auch
die Viehzucht machte große Fortschritte. Die alte Dreifelderwirtschaft hörte nach und
nach anst Kartoffel- und Kleebau verbreiteten sich allgemein. Die Landwirte fingen
an, die Lehren der Naturwissenschaft aus den Ackerbau anzuwenden und die Felder
künstlich zu düngen. Klan kam auch allmählich zu der Einsicht, daß der Landbau regel-
recht erlernt werden müßte. Bei Berlin entstand die erste landwirtschaftliche Hochschule.
e) Handel und Verkehr. Die deutsche Vielstaaterei war der Entwicklung des
Handels sehr hinderlich. Jedes Land erhob von den waren, die der Kaufmann hin-
durchführen wollte, hohe Zölle, so daß es fast unmöglich war, auf weitere Ent-
fernungen Handel zu treiben. Da gründete Friedrich Wilhelm Iii. 1834 den Deutschen
Zollverein, dem trotz der Abmahnungen Österreichs bald viele deutsche Staaten bei-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Arndt Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Bülow Friedrich
Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Österreichs
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Pommern Brandenburg Sachsen Posen Schlesien Westfalen Berlin Potsdam Universität_Bonn Berlin